HOTEL ASTORIA
Denkmalgerechte Sanierung des legendären ASTORIA Hotel Leipzig beginnt.
Der legendären Nobelherberge „Astoria“ in Leipzig wird neues Leben eingehaucht. Von Investorenseite wurden nunmehr erste Sanierungspläne der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die denkmalgeschützte Fassade bleibt großflächig erhalten. Ebenso das imposante und hochwertige ovale Treppenhaus bleibt erhalten. Nach ersten Planungen bleibt der Haupteingang zum Willy-Brandt-Platz erhalten. Der Schriftzug „Hotel Astoria“ wird wieder weithin sichtbar auf Dach angebracht werden.
Die repräsentative Lobby und das Restaurant mit Elementen von 1913 und 1950 sollen erneut für Grand-Hotel-Feeling sorgen. Das Restaurant bekommt 60 Außenplätze. Von der Bar mit 30 Plätzen hat der Gast einen Blick auf den Bahnhofsvorplatz. Ein Bankettbereich für 1000 Gäste soll das Hotel attraktiv für Tagungen und Events machen. Die insgesamt Fünf Ballsäle und sechs Konferenzräume keinerlei Wünsche offen.
Wasser im Untergeschoss
Bei aller Freude und Schaffenskraft müssen die Bauherren aktuell doch die ein oder andere Schwierigkeit überwinden. Im Kellergeschoß muss Wasser abgepumpt und die Situation nachhaltig stabilisiert werden. Daher hat man sich entschieden das zweite Untergeschoss zu verfüllen und das erste Untergeschoß mit einem wasserdichten Trog zu isolieren. Die abrissreifen Seitenflügel werden entfernt und stattdessen eine Tiefgarage gebaut. Die dafür notwendigen Baukosten sind stand heute noch nicht abzuschätzen.
Die Vorbereitungen für den eigentlichen Baustart sind bereits in vollem Gange. Der Abriss der maroden Seitenflügel sowie die Entkernung des gesamten Objektes laufen bereits parallel zur Planungsphase.
„Die Vielfältigkeit und Tiefe der Untersuchungen zu dem Gebäude gehört zu den besten, die wir mit Partnern in Leipzig bisher machen konnten“, betonte die Baubürgermeisterin Dubrau. 1996 wurde das von Interhotel betriebene Haus geschlossen. Seitdem nagte der Zahn der Zeit unbarmherzig an den Mauern.
Am 5. Dezember 1915 eröffnete das am Hauptbahnhof gelegene Luxushotel mit viel Pomp seine Tore. Nach Plänen der Architekten William Lossow (1852 – 1914) und Max Hans Kühne entstand es in einer Bauzeit von nur zwei Jahren. Lossow ist auch geistiger Vater des Leipziger Hauptbahnhofs.
Glamour und Verfall
Stars wie Adele Sandrock, Enrico Caruso oder Hans Albers logierten hier. Auch Louis Armstrong, Johannes Heesters oder Herbert von Karajan gehörten zu den Gästen.
Bei Luftangriffen im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt. Zuvor hatte der Eigentümer, der jüdische Bauunternehmer Carl Ottokar Cohn, das Hotel weit unter Wert verkaufen müssen. Zu DDR-Zeiten übernahm die Handelsorganisation HO das Haus. Bis zum Kauf durch Intown Property gab es mehrere Veräußerungen, doch die Investoren wagten bisher nicht den Schritt, das ehrwürdige Gebäude zu sanieren.